Haus 46

Haus 46

Schmehausen Hausnummer 46, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im Juni 1984

Informant: Frau Luise Pannekoi­ke geb. Schoppe

Hausstelle: Friedrich Schoppe, vormals letzter Inhaber Karl Hamann

Haus Nr.: 46

Standort: Bis zum Abbruch 1959

Flurbezeichnung: Auf der Goldgeithe, Flur 4

Auf der nördlichen Seite des „Alten Weges“ auch, Hum­melten Weg – er führte von Schmehausen durch die Heide nach Eilmsen. Etwa 200m von der Hausstelle Vedder/Kröner, Hsnr. 51 östlich und 500m westlich der Hausstelle Bevermann, Hsnr. 12 (vormals Sträter), gelegen. Auf der Südseite des o.g. Weges bzw. der Hausstelle begann der Wald (Vink`sche Holz).

Beschreibung: Mittelgroßes 2-geschossiges Ziegelfachwerkhaus mit bei­derseitigem Giebeldach in 0/W-Richtung. W = Wohnteil, 0 = Dehle und Stallungen. Die Haustür lag auf der Westgiebelseite und war durch den Vorgarten zu erreichen.Das Dehlentor, ohne Vorschöpsel, befand sich an der Südseite, das heißt zum Weg hin. Ob der Dehlenbalken eine Inschrift trug ist nicht mehr bekannt. In den 20-er Jahren ist das Gebäude an der Stallseite in 0/W-Richtung verlängert worden wobei gleichzeitig das Haus z.T. massive Wände erhielt. Viehküche, Kuh- und Schweinestall erhielten hier ihren Platz.

Maße: Länge 12m, Breite 8

Ein massiver Anbau, 1 1/2 geschossig, stand an der Nordseite der Stallungen in N/S-Richtung. Hierin unter­gebracht waren Hühnerstall und Backofen.

Maße: Länge 9m, Breite 6m

Hinter dem Haus, etwas versetzt, noch eine Wagenremise neueren Datums.

Maße: Länge 10m, Breite 4m

Das Wirtschaftsgebäude stand ca. 4m vom vorbeiführen­den Weg zurück.

Zufahrt: Direkter Anlieger der og. Wege auch Heideweg genannt.

Geschoßhöhe: Unten etwa 1,8m und oben 1,8m (jedenfalls höher wie beim Nachbar, Hsnr. 51)

Größe: In ha des landw. Besitzes = rund 3 ha (um 1940); (2 ha, 81 ar, 8o qm lt. Akte Amt Rhynern Nr. 1021 Stand 1951)

Viehhaltung: Als Nebenerwerb um 1940/50: 2 Kühe, 1 Kalb, 3 Schweine, 20 Hühner, (kein Pferd) Hofhund und Katzen

Sonstiges: Ein auf gemauerter Ziehbrunnen lag auf der Westseite des Hauses; einige Meter von der Haustür entfernt. Der Brunnen hatte stets reichlich Wasser und war 8m tief; Betonplatte mit Deckel darauf. Der Haus- und Obstgarten war nördlich, d.h. hinter dem Haus, angelegt.

In der dahinter angrenzenden Weide befand sich der Hausteich. Eine Immenhütte (Bienenhaus) stand ehemals auf der Nordwestseite des Hauses. Der hauseigene Backofen diente bis etwa 1954 noch zum Brotbacken und Obsttrocknen.

Kurze Familiengeschichte: Mattb. Wilh. Carl Friedr. Schoppe gt. Bussmann, Brinksitzer; geb. 17. Nov. 1836 i. Frielinghausen; gest. 5. Dez. 1909 Schmehausen; oo mit Luise geb. Schlingel aus Eilmsen geb. 10. Nov. 1853 in gest. 16. Jan. 1919 in Schmehausen

Nachfolger: Friedrich (Fritz) Schoppe, Brinksitzer und Zechen­arbeiter, geb. 27. Mai 1879 in Schmehausen gest. 8. März 1958; oo 21. Aug. 1901 mit Clara Marie geb. Reinecke aus Berksen geb.            4. Febr. 1885 in Berksen; gest. 8. Juli 1967 Uentrop

Nachfolger: Erbin, Enkelin Marie Wilhelmine geb. Pannekoike, geb. 8. Aug. 1923 in Uentrop

gest. 18. Febr. 1955 11 Schmehausen; oo 19. Dez. 1947 (A) mit Karl Hamann aus Neinritten Krs. Heiligenbeil geb. 5. Dez. 1926

Marie, Tochter der Eheleute; Emil Pannekoike, Landwirt in Uentrop; geb. 24. Juli 1898 in Uentrop gest. 8. Sept. 1959; oo 12. April 1923 mit Luise geb. Schoppe aus Schmehausen

geb. 4. Dez. 1902 in; gest. 2. Sept. 1985 in Uentrop, starb nach der Geburt ihrer Tochter Karin, 13.2.1955. Ihr Ehemann und Witwer heiratete am 24. Nov. 1955 (A) Margarete geb. Coerdt aus Eilmsen,

Nachzutragen ist, dass die Hausstelle Nr. 46 früher den Namen Bußmann trug. Später, d.h. nach 1882 hieß es dann Schoppe gen. Bußmann. Nach Auskunft von Frau Luise Pannekoike geb. Schoppe, hat ihr Großvater, er war ursprünglich ein Bußmann aus Frielinghausen, den Kotten gekauft. Seine Heirat mit Frl. Luise Schlingel – sie war Dienstmädchen bei seinen Eltern – war Zuhause unerwünscht weshalb er abziehen musste. Woher nun eigentlich der Name Schoppe herrührt ist nicht bekannt. An­geblich gab es in Schmehausen so viele Bußmann´s, daß man sie ohne einen zusätzlichen Namen nicht auseinander halten konnte. Die Hausstelle wurde 1957 an die VEW-Dortmund   verkauft. Der Witwer Karl Hermann hat wieder geheiratet und wohnt z.Zt. in Welver-Eilmsen. Bei einer Rückfrage nach dem Namen Schoppe in der Verwandschaft kam heraus, daß die „Schoppel´s“ von Wickede kommen. Wickede- Hemer, über die Ruhr gleich rechts die Wirtschaft, als in Uentrop nach Kohle gebohrt wurde. Karl Hermann erinnert sich, dass der Vater von Horst Witt als Soldat bei der Sprengung der Uentroper Lippebrücke dabei war. Familie Witt stammt aus Ostpreußen und wohnte nach dem Kriege einige Jahre in Uentrop und zwar im Haus der Gastwirtschaft Richter, früher Schlotmann/Osenberg.